Standardmäßig sind die Seifenkistenräder des DSKD ausgerüstet mit Industrie-Lagern mit der Bezeichnung 6002 (andere Lager sind nicht zugelassen!). Diese Lager sind beidseitig geschlossen und damit vor Spritzwasser geschützt. Gefüllt sind diese Lager mit einfachem Kugellagerfett.

In diesem Zustand sind die Lager zwar für den Einsatz in der Industrie geeignet, aber für ein Seifenkistenrennen nur, um mit dem olympischen Gedanken am Rennen teilzunehmen, sprich in den unteren Rängen zu landen.
Tricks und Kniffe sind jetzt gefragt, um die Lager in einen renn-tauglichen Zustand zu bringen.

Öffnen der Lager

Zuerst müssen die Lager geöffnet werden. Eine seitliche Abdeckung muß dazu abgenommen werden. Hat man ein Lager mit Springring, so kann man diesen lösen. Danach kann die Kappe entfernt werden.
Sind die Kappen nicht mit einem Springring befestigt, so bohrt man ein kleines Loch in die Kappe und hebelt mit einem spitzen Gegenstand, den man in dieses Loch steckt, die Kappe ab. Danach ist die Kappe aber verbogen und läßt sich nicht wieder einsetzen. Dies ist aber kein großes Problem, da man später das Radlager so einsetzen kann, dass die offene Seite innen liegt und damit vor Staub und Dreck geschützt ist.

Reinigen der Lager

Mit Reinigungs-Benzin (bitte kein normales Auto-Benzin benutzen, da es sehr giftig ist) das Fett mittels Pinsel auswaschen. Anschließend kann man mit Luftdruck das Lager komplett säubern.
Eventuell legt man die Lager dann noch einen Tag in sauberes Petrolium.

Füllen mit neuem Schmiermittel

Danach schlägt die Stunde der "geheimen" Schmiermittel-Mixturen. Jeder schwört da auf seine Mischung aus den handelsüblichen Ölen und Fetten. Hier ist dem Experimentieren keine Grenze gesetzt. Also rann ans Ausprobieren!

Radlager einlaufen lassen

Neue Radlager haben keine guten Laufeigenschaften. Die Kugeln sitzen sehr oft noch eng in den Lagern. Daher ist es ratsam, die Lager (im eingebauten Zustand) mit dem Rad an einem Motor einlaufen zu lassen. Das bietet auch die Möglichkeit zu ermitteln, welches Schmiermittel das beste ist. 

Eine Einlaufmaschine für Seifenkistenräder kann man sich leicht selbst bauen. Ein Elektromotor und eine nicht mehr in Gebrauch befindliche Achse genügen. In obigen Bildern ist ein alter Motor aus einer ausrangierten Kühlmaschine benutzt worden. Das Seifenkistenrad wird durch das Wellenrad des Motors, über das früher der Keilriemen lief, direkt angetrieben.

Wichtig für den einwandfreien Geradeauslauf der Seifenkiste ist die genaue Einstellung der Achsen. Diese müssen genau auf der Mittellinie der Seifenkiste befestigt werden.

Ebenfalls ist darauf zu achten, dass die Achsen im rechten Winkel zur Mittellinie montiert werden. Dies kann man überprüfen, indem man mit zwei Bändern gleicher Länge über Kreuz die Strecken zwischen den Achsenenden mißt.

Die Strecken a und b müssen dann gleich lang sein. Ebenso die Strecken auf der Mittellinie vom Kreuzungspunkt der beiden Strecken a und b zu den beiden Achsenenden.